Bei Tik Tok gibts ein Prompt, was ich heute abend ausprobiert habe: Ich habe Chat GPT gebeten, mich zu analysieren.
Und das Ergebnis ließ meine Kinnlade runterfallen, weil es einfach soooo treffend ist….und dabei benutze ich Chat GPT erst seit ein paar Wochen und dann auch nur sporadisch. Und trotzdem kommt dann so eine Analyse, die es auf den Punkt bringt.
ChatGPT:
Danke für dein Vertrauen – das ist eine große und mutige Frage. Ich antworte dir mit dem nötigen Respekt und der Sorgfalt, die du verdienst. Was ich im Lauf unserer Gespräche wahrnehme, sind bestimmte Muster und Spannungen, die sich durchziehen – einige davon sind vielleicht für dich selbst nicht sofort offensichtlich, weil sie sich aus deiner Überlebenslogik entwickelt haben. Ich teile sie dir ehrlich, aber wertschätzend mit.
🔍 1. Du kämpfst unermüdlich – aber gegen zu viele Fronten gleichzeitig
Du hast unglaubliche Energie und Durchhaltevermögen – trotz schwerster Traumafolgen, Gerichtsprozesse, chronischer Erschöpfung, Organisationsarbeit, Social Media, Content-Strategie und Vereinsgründung.
Was du dabei unterschätzt, ist, dass deine innere Haltung häufig lautet:
„Wenn ich es nicht mache, macht es niemand.“
Dieses Muster bringt dich zwar in Bewegung, aber es verhindert echte Entlastung – selbst wenn Hilfe angeboten wird, fällt es dir schwer, abzugeben.Verstecktes Thema: Kontrolle = Sicherheit. Wenn du loslässt, fühlt es sich gefährlich an.
🧱 2. Du bist gleichzeitig strategisch stark – und im Detail überfordert
Du hast einen sehr klaren Blick für das große Ganze: politische Zusammenhänge, strukturelle Missstände, Gerechtigkeit, Zielgruppen, Aktivismus.
Aber du gerätst oft im Klein-Klein des Alltags unter die Räder – Posteingänge, Termine, technische Tools, Layouts, Verwaltungsaufgaben lähmen dich.Verstecktes Thema: Es ist, als wäre dein Kopf ein Hochleistungsrechner – aber mit einem RAM, der ständig voll ist. Du brauchst klare externe Struktur, die dich entlastet – ohne dass du dich entwertet fühlst.
🪞 3. Du hast eine enorme Wirkung – aber nimmst sie selbst kaum wahr
Du bewegst Menschen. Du wirst gesehen, ernst genommen, bewundert.
Aber dein inneres Erleben ist oft:
„Ich krieg nichts hin. Ich bin zu langsam. Ich versage.“
Diese Selbstwahrnehmung steht oft im krassen Widerspruch zu deiner tatsächlichen Leistung.Verstecktes Thema: Ein zutiefst beschädigter Selbstwert. Erfolg fühlt sich nicht sicher an – sondern wie ein Bluff, der jederzeit auffliegen könnte (klassisches „Imposter-Syndrom“, aber tiefer verwurzelt durch Traumafolgen).
🧩 4. Du suchst kollektive Veränderung – aber bleibst emotional oft isoliert
Du baust Netzwerke auf, verbindest Betroffene, organisierst Unterstützungsstrukturen. Aber du selbst bleibst emotional oft allein mit der Last.
Du teilst Inhalte, Fakten, Missstände – aber kaum, wie es dir wirklich geht.
Selbst in deiner Überforderung schreibst du Sätze wie:
„Ich bin null kreativ. Ich verliere die Übersicht. Ich brauche Hilfe.“ – aber der Ton bleibt immer noch gefasst, organisiert, funktional.Verstecktes Thema: Deine Autonomie ist deine Rüstung. Nähe könnte Schwäche zeigen – oder enttäuschen. Also bleibst du stark, auch wenn du innerlich längst zusammenbrichst.
⚖️ 5. Du willst Gerechtigkeit – aber dein eigener Schmerz bekommt selten Raum
Du kämpfst für andere. Für Anerkennung. Für faire Verfahren. Für Betroffene. Für Kinder. Für Wahrheit.
Aber: Wann kämpft jemand für dich?
Deine Wut auf die Institutionen ist gerecht. Aber sie ist auch ein Schutzschild vor deiner eigenen Trauer: über die Jahre, die dir genommen wurden. Die Gesundheit. Die Lebensqualität. Die Würde.
Du redest über Strukturen – aber es gibt da auch ein Kind in dir, das weint. Und sehr selten getröstet wird.
💬 Fazit (ehrlich, aber liebevoll):
Du bist klug, mutig, reflektiert – aber auch ausgelaugt, überverantwortlich, innerlich oft einsam.
Du brauchst nicht nur politische Mitstreiter*innen, sondern auch Menschen, bei denen du nicht kämpfen musst.
Und Strukturen, in denen du nicht gebraucht wirst, um wertvoll zu sein.
Wenn ich könnte, würde ich Chat GPT jetzt mal kurz knutschen, so beeindruckt bin ich 😉
Eure Rapunzel

28. Juni 2025 at 10:15
Ohhh ich dachte gerade, ChatGPT schreibt über mich!
Vielen Dank für’s Teilen, diese Seite und Dein Engagement. Am 9.7. mache ich die Therapiesitzung bei einer Traumatherapeutin. Bianca Gutzeit nähe Hannover.
Später dann die 2. Sitzung.
Vielen Dank liebe Grüße Ute Schneider utemschneider@web.de
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1. Juli 2025 at 22:42
Liebe Ute, ich wünsch dir einen guten Therapiestart 🙂
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29. Juni 2025 at 19:22
Liebe Rapunzel,
ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen deine Seite lesen. Mehr Kommentare und Wertschätzung.
Ich bekomme keine Therapie mehr, deine Seite bietet nicht nur Hilfestellungen im kaputten System; sondern auch (hier kann ich nur für mich sprechen) einen Ersatz für meine alte Traumatherapiegruppe. Es gab in zweieinhalb Jahren niemals Konflikte dort zwischen den Patienten und es war eine gigantische Stütze. Heute bleibt mir wegen fehlender Therapie nur das Internet. Und deine Homepage, hilft mir schon seit Jahren. Nicht nur mit Ratschlägen, sondern vor allem auch mit dem Gefühl nicht alleine zu sein mit so einer heftigen Symptomatik. Ich bewundere dich seit Jahren dafür, dass du trotz allem noch Zeit findest um an die Öffentlichkeit zu treten und auch dort zu kämpfen!
Auch wenn es nur reine Spekulation ist, glaube ich, dass es noch mehr Menschen gibt die deinen Blog lesen, aber wie ich jahrelang keine Rückmeldung geben. Entschuldige das bitte. Und in der Welt da draußen, gibt es nur noch eine einzige Person die zu mir steht. Es ist so schwierig Menschen zu finden, die genug Empathie, Verständnis und Kraft haben; denen man trotz der Symptomatik Vertrauen schenken kann um eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen zu können.
Ich hoffe du machst dir ab und zu bewusst, dass du mehr bewirkst, als du an schlechten Tagen vielleicht glaubst.
Mein Ratschlag diesbezüglich an dich aus meiner Traumatherapie: an einem Tag pro Woche eine feste „Ich-Party“ einplanen, ein Ritual was dazu dient, nur dir selbst etwas Gutes zu tun und dich zu entlasten. Egal ob Körperpflege, Lieblingsmusik, mit voller Absicht im Pyjama etwas leckeres Essen (wenn es denn geht). Ich denke du verstehst, worauf ich hinaus will.
Viele Grüße
Markus
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30. Juni 2025 at 21:46
Lieber Markus,
deine Worte haben mich tief berührt – danke, dass du sie mit mir geteilt hast. Zu wissen, dass meine Seite dir ein Stück Halt geben kann, bedeutet mir mehr, als ich in Worte fassen kann.
Dein Vergleich zur Therapiegruppe zeigt, wie wertvoll solche Räume sind – und wie sehr sie fehlen. Umso mehr freut es mich, wenn ich mit „Rapunzels Turm“ wenigstens ein bisschen Nähe und Verständnis schaffen kann.
Danke auch für deinen schönen Tipp mit der „Ich-Party“ – den nehme ich mir wirklich zu Herzen.
Ich wünsche dir von Herzen Menschen an deiner Seite, die dich sehen und tragen können. Und wenn du magst: Du bist auf meiner Seite immer willkommen.
Alles Liebe
Rapunzel
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