Augen auf,
wenn Du keine Enttäuschung erleben möchtest


Hast Du eine gute Tagesklinik oder Trauma-Ambulanz vor Ort, ist das der Jackpott.
Denn dann kannst Du ambulant viel reissen.

Das Glück ist aber leider den Wenigsten vergönnt und so werden wohl die Koffer gepackt und einige 100 Kilometer Anreise gestemmt werden müssen.
Aber der Aufwand und der Stress und die volle Buxe im Vorfeld können sich für Dich richtig lohnen und Dich ordentlich vorwärts bringen.

Stationäre Aufenthalte können grade bei PTBS, Depressionen, Borderline, etc.
eine gute Alternative zur ambulanten Therapie sein. Hast Du doch so die Möglichkeit, abseits von Deinem Alltagsgeschehen mit Ruhe und Abstand an Deinen Problemen zu arbeiten.

Zuständig für die Kosten ist primär Dein Rententräger, das schimpft sich dann Reha.
Aber es gibt auch Kliniken mit Krankenhauszulassung, die grade bei Intervall- Therapien oder bei Reha Wartezeiten meistens die bessere Option sind.
Kostenträger ist dann nämlich die Krankenkasse.
Aber egal, worauf Deine Wahl auch fällt, der Antrag wird immer bei der KK gestellt.

Idealerweise machst Du Dich selber vorher schlau, welche Klinik Dein Herzblatt sein soll.
Such Dir 2 oder 3 Kliniken aus und dann stell erst den Antrag. Denn Du hast ein Mitspracherecht, welche Klinik es wird. Allerdings ist nicht jede Klinik eine Reha-Klinik oder eine Klinik mit Krankenhauszulassung.
Einige Kliniken bieten auch Zusatzdienste…sei es, dass Du eine Kinderbetreuung bekommen kannst oder Dein Haustier mitbringen darfst.
Oder Akupunktur, alternative Behandlungsmethoden, Aromatherapie, etc.

Ich selber werde hier keine Klinik empfehlen.
a) Soviel Klinikerfahrung habe ich nicht.
b) Steht und fällt viel mit dem Therapeuten vor Ort.
c) Kann eine Klinik, die letztes Jahr oder früher supi war, heute auch scheiße sein.

Ich lege Dir ans Herz, jeder der Kliniken, die in Deine engere Auswahl kämen,
bei Klinkbewertungen.de zu checken.
Sicherlich sind sämtliche Bewertungen kritisch zu sehen, Meckerköppe und Etepete- Tussis sind nunmal nie zufrieden zu stellen. Aber wenn ein Gros der Bewertungen den gleichen Tenor hat, dann ist das schon eine recht aufschlussreiche Info.

Wichtig:
Hast Du Besonderheiten im Krankengepäck, welche nicht der Norm entsprechen, solltest Du schon im Vorfeld direkt mit der Klinik abklären, inwiefern ein Aufenthalt für Dich dort realisierbar wäre. Sei es, dass Du Begleitung brauchst, Rollifahrer oder Gehbehindert bist, Pflege benötigst. So bescheuert es klingt, viele Kliniken können oder wollen solchen zusätzlichen Aufwand nicht leisten oder sind baulich ungeeignet. Traurig, aber wahr!

Von Antragstellung bis Genehmigung können einige Wochen ins Land gehen, die Zeit kannst Du nutzen, Deine Krankenberichte zu komplettieren, falls was fehlen sollte.
Und von der Genehmigung bis Terminvergabe zur Anreise können Monate vergehen.
Wartezeiten von mehr als 6 Monaten sind traurige Realität. Ich habe auch schon 1 Jahr auf den Termin gewartet.
Es empfiehlt sich, öfter mal in der Klinik anzurufen und wenn möglich, auch seine Bereitschaft anzuzeigen, kurzfristig anzureisen, falls ein Patient abspringt.

Übrigens werden Dir die Anreisekosten von der Krankenkasse erstattet. Üblich ist ein Kostenaufwand in der Höhe einer Zugfahrkarte 2. Klasse, auch wenn Du mit Auto anreisen solltest. Musst Du Begleitung haben, werden auch die Kosten für die Begleitung übernommen…auch für die Rückfahrt Deiner Begleitung. Dazu muss aber auch ein Antrag gestellt werden. Das Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis ist ein guter Nachweis dafür. Ansonsten solltest Du eine gute Begründung haben.

Und wenn Du dann irgendwann Deinen Klinikaufenthalt hinter Dir hast, vergiss nicht, selber die Klinik online zu bewerten…das ist dann wiederrum eine Hilfe für Andere bei ihrer Klinikwahl.
Aber bleib bitte möglichst sachlich und objektiv dabei.

Demnächst werde ich dann mal einen Beitrag dazu schreiben, was Du für die Anreise und den Klinikaufenthalt mitnehmen solltest.

Deine Rapunzel