Einen guten Therapieplatz zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto…
mit Zusatzzahl…und Superzahl…


Wenn ich mich so im Web nach Behandlungsmöglichkeiten umschaue, werden von den ganzen Fachleuten viele Therapiemöglichkeiten vorgestellt, diskutiert und als erfolgreich oder weniger erfolgreich eingestuft.

EMDR, Hypnotherapie, Kognitive Verhaltenstherapie, DBT, Psychoanalyse, Imagination, Traumatherapie, NLP, IRRT (Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy), KReST-Modell (Köper-, Ressourcen und Systemorientierte Traumatherapie, Intensive dynamische Kurzzeittherapie (IS-TDP), MPS (Mehrgenerationale Systemische Psychotraumatologie), Brainspotting, Somatic Expierencing (SE),  NLITT (Neurolaterale Imaginative TraumaTherapie), Interapy, Virtual reality, Emotional Freedom Technique EFT, Narrative Psychotherapie (Expositionstherapie), Akupunktur, Yoga, Meditation, Musik, Massage, Thai Chi, Ärger-Angst-Management, spiritual ministry, Tanz, Tiereinsatz, Schmerzmanagement, Kunsttherapie, Hakomie-Methode, sensomotorische Psychotherapie, Aromatherapie

Ja…und welche nehmen wir nun?
Und wenn wir uns für etwas entschieden haben, wie finden wir einen Therapeuten?

STOP… großer Denkfehler, denn eigentlich läufts ja andersrum!

Ich bemühe mich um einen Therapieplatz und telefoniere sämtliche Therapeuten in der Umgebung ab…die Nummern habe ich entweder aus dem Internet, dem Telefonbuch oder die Krankenkasse oder ein Arzt hat mir eine Liste in die Hand gedrückt.

Ans Telefon bekomme ich selten jemanden…fast allen Therapeutentelefonen ist eine Bandansage vorgeschaltet:
„Meine telefonische Sprechstunde ist Montags von 9:15 bis 10:00 Uhr (oder ähnlich). Sind Sie auf der Suche nach einem Therapieplatz, dann hinterlassen Sie Namen und Telefonnummer.“

Montags in der Zeit wird natürlich immer besetzt sein…und auf einen Rückruf kann man meistens vergeblich warten. Unsere armen Theras sind nämlich vollkommen ausgelastet.

Wartezeiten von 6 Monaten bis 1 Jahr sind heute die traurige Regel.
Ich habe gehört, hinter den Bergen bei den sieben Zwergen im Therapeuten- Schlaraffenland bekäme ich sofort einen Therapieplatz. Hier sieht es aber leider anders aus.

Und weil das so ist, sind wir froh, wenn wir überhaupt irgendwo einen Platz bekommen und nehmen das an Therapieform, was der Therapeut in petto hat.

5 Probetermine darf ich mit dem Therapeuten machen, um zu schauen, wie wir miteinander klar kommen….das ist so von der Kasse abgesegnet.
Aber wenn ich doch weiß, dass ich auf den nächsten Therapieplatz wieder so lange warten muss, ist doch klar, wie meine Entscheidung ausfällt.
„Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach!“

Und breche ich später die Therapie ab, gibt es eine 2jährige Sperre von der Krankenkasse.
Das Wieso und Warum ist da vollkommen unrelevant.
2 Jahre…für uns in unserem Zustand eine sehr lange Zeit!

Nunja…kommen wir zurück zu der schönen Liste da oben mit den Therapiemöglichkeiten.

Wenn Ihr nicht ein dickes Portemonnaie habt, könnt Ihr mehr als die Hälfte der Vorschläge da oben gleich abhaken, die Krankenkasse wird Euch was Husten wegen der Kostenübernahme.
Die Krankenkasse ist nämlich primär auf Sparkurs und verlässt sich lieber auf die klassischen Therapieangebote…mit Fortschritt und Neuentwicklungen haben sie wenig am Hut.

Was zählt schon Deine Genesungsaussicht…

Deine ernüchterte Rapunzel