Wie soll ich was beschreiben,
was nicht da ist.
Beschreib mal „NIX“…pffft
Ja…dieser Beitrag ist für mich seit Aufbau des Blogs eine echte Herausforderung.
Und anscheinend interessieren sich auch einige dafür, ich sehe das an den Klicks in der Statistik, obwohl klar war, dass der Beitrag erst in Vorbereitung war.
War… denn heute habe ich Ansporn durch eine Gruppe bei Facebook bekommen 😉
Also ran an die Tasten…
Besonders Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung und Menschen mit schweren depressiven Episoden haben damit zu kämpfen…mit diesem „Nichts“.
Ohne Gefühle bist Du als Mensch NICHTS…
eine leblose Hülle, innerlich tot, schon am Gammeln…und Du versuchst nur noch zu funktionieren. Immer eine Handbreit mit der Schnute überm Wasser, kurz vorm Absaufen.
Natürlich könnte man jetzt sagen, ist doch cool, wenn ich in verschiedenen Situationen nichts fühle…ist aber nicht so….
Wenn man sich selbst nicht mehr spüren kann, nicht mehr lachen kann, nicht mehr glücklich sein kann, dann ist das ausserordentlich dramatisch unschön.
Zu jedem Gefühl gibt es ein Gegengefühl…
Glücklich- Unglücklich
Freudig- Traurig
Liebe- Hass
etc.
Bei innerer Leere fehlt das…es ist ein Vakuum, das Dich verschlingen will…
Viele beschreiben es auch als Nebel, durch den nix hindurchkommt.
Du sitzt in einem Glaskasten…nix kommt rein und nix geht raus…und es ist Panzerglas.
Spezialglas, das auch einer Atombombe standhält…extra für Dich.
Innere Leere…
Das ist genauso mies wie Stress, Angst, oder Trauer…
Warum genauso mies?
Na, weil es genau diese Gefühle hervorruft.
Abseits des Gefühls, das vorhanden sein sollte… in der Situation und auch noch lange danach…rund um die Uhr verursacht es Gedankenkreisen, denn Du weißt dann ja, das was ganz gewaltig verkehrt läuft in deinem Oberstübchen.
Es stresst Dich, zu spüren, dass da nix ist, wo jetzt gefälligst was sein sollte.
Es macht Angst, wie kaputt Du schon bist und ob das jemals wieder aufhört.
Es verursacht Trauer, weil Du Dich vom Menschsein verabschieden musst.
Und es ist verdammt schwer, damit im normalen Leben rumzustrampeln.
Ein bisschen Unterstützung findest Du in der Kategorie Selbsthilfe
Deine Rapunzel
11. Juli 2017 at 21:19
Liebe Rapunzel, ich hatte heute wieder EMDR. Danach müde und ruhig.Am Nachmittag kommt eine innere Leere , die ich mit Gartenarbeit zu füllen versuche. Es ist zu komisch. Zuviel Entspannung ist für mich auch nicht richtig. Muss mich zusammenreißen und erden. Schreibt bitte eure oder deine Erfahrung mit dieser Thematik!
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11. Juli 2017 at 21:27
Deine Erfahrung hast du beschrieben, ich bin gerade sehr irritiert über meine Gefühle!
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11. Juli 2017 at 22:34
Versuch die Innere Leere entweder durch Beschäftigung möglichst zu ignorieren oder versuch Situationen herzustellen, die dem Gefühl, das Du gerne hättest, Hilfestellung geben könnten….
wenn ich weinen will, schaue ich mir traurige Kriegsvideos oder Katastrophen bei Youtube an….für “ Milcheinschuss“ sorgen hingegen süße Katzenvideos….oder höre Musik, bei der Du entweder coole Jugenderlebnisse hochholen kannst…oder den fettesten Liebeskummer, den Du je hattest—wir alle haben doch dieses „eine Lied.
Kopf Hoch Lotte!!!
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22. Juli 2018 at 18:14
Liebe Rapunzel, liebe Nicht- und Mit-fühlenden!
Mir ist vor ein paar Tagen ein Licht aufgegangen, welches ich mit euch teilen möchte.
Vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
Vor über 3 Jahren bin ich bei mir auf das Thema der Hochsensibilität gestoßen. Innerhalb dieses Themenkomplexes kommt das Thema der inneren Leere auch immer wieder mal hoch. Dazu habe ich folgenden Beitrag geschrieben:
https://hochsensibel1753.wordpress.com/2018/01/23/erleichterung/
Nun beschäftige ich mich seit wenigen Wochen auch noch mit dem Thema des Entwicklungstraumas und bin vor ein paar Tagen auf den Begriff des „Childhood Emotional Neglect“ (CEN) gestoßen. Ich fühlte mich sofort erkannt – denn CEN ist auch eine Art Entwicklungstrauma – aber ein unsichtbares! Man kann als Kind alles gehabt haben – nur wenn die emotionale Zuwendung fehlt (auch wenn die Eltern nichts dafür können, weil sie es selbst nicht besser wussten), dann ist da etwas in einem drinnen, was eigentlich raus möchte, man aber nicht weiß was!?!?!?
Jonice Webb schrieb das Buch „Running on Empty“, welches am Montag in meinem Briefkasten landet 😉 Es handelt davon, als Kind keine emotionale Zuwendung bekommen zu haben und so kein Werkzeug bekommen zu haben, wie man seine Gefühle und Emotionen reguliert. Die Selbstregulation funktioniert schlichtweg nicht oder nur ansatzweise gut, weil man nicht weiß, wie das überhaupt tut…
Es ist so unglaublich wichtig, seine Emotionen zu verarbeiten und auch auszudrücken – sei es verbal oder auch kreativ. Manche schreiben, malen, machen Sport und andere gehen zum Fachexperten.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Kraft, alles Gute – ihr schafft das!!! Wir schaffen das!!!
Alles Liebe,
Julia
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24. Juli 2018 at 2:34
Hallo Julia…
danke für Deine Infos…ich werde mir das mal anschauen, wenn ich den Kopf dafür frei habe. Innere Leere und Hochsensibilität zusammen in einem Satz sind für mich nämlich nur schwer nachvollziehbar 🙂
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24. Juli 2018 at 8:09
Guten Morgen, Rapunzel!
Ich habe nicht gesagt, dass beide Begriffe zusammenhängen müssen 😉 Es könnte aber durchaus sein, dass Hochsensible von einem Entwicklungstrauma schwerer getroffen werden, wenn ihre Hochsensibilität überhaupt keine Beachtung findet…
Liebe Grüße,
Julia
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